Unsere Öffnungszeiten über die Feiertage

Bitte beachten Sie über Weihnachten + während des Lockdowns bis zum 10.01.2021 unsere geänderten Öffnungszeiten:

Mo 21.12.2020 11:00 – 18:00 Uhr
Di 22.12.2020 08:00 – 13:00 Uhr
Mi 23.12.2020 12:00 – 17:00 Uhr
Vom 24.12.2020 bis 28.12.2020 ist die Praxis geschlossen.
Di 29.12.2020 09:00 – 12:00 Uhr
Mi 30.12.2020 09:00 – 12:00 Uhr
Am Do 31.12.2020 ist die Praxis geschlossen.
Mo 04.01.2021 11:00 – 17:00 Uhr
Di 05.01.2021 08:30 – 12:00 Uhr
Mi 06.01.2021 11:00 – 17:00 Uhr
Do 07.01.2021 08:30 – 13:30 Uhr
Fr 08.01.2021 10:00 – 14:00 Uhr

Wir wünschen Ihnen erholsame Feiertage!


Sie gehören zu den Top-10-Ärzten Ihrer Stadt!

Frauenärzte in Berlin auf jameda

Erneut wurde unsere Praxis durch unsere Patientinnen aufgrund der hohen Qualität unserer Arbeit und exzellenter Schwangerschaftsraten als außerordentlich gut bewertet. Vielen Dank für das uns entgegengebrachte Vertrauen!“

Ihre

Dr. med. Gülden Halis


Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin

 

 

 


Öffnungszeiten zwischen Weihnachten und Neujahr

Sehr geehrte Patientinnen und Patienten,

Das Kinderwunschteam Berlin hat zwischen den Weihnachtsfeiertagen und Neujahr wie folgt für Sie geöffnet:

27.12. – 29.12.2017 09:00 Uhr bis 15:00 Uhr
01.01.2018 geschlossen


"Sie gehören zu den Top-20-Ärzten Ihrer Stadt!"

„Erneut wurde unsere Praxis durch unsere Patientinnen aufgrund der hohen Qualität unserer Arbeit als außerordentlich gut bewertet.

Vielen Dank für das uns entgegengebrachte Vertrauen!“

Siegel 6_17


Mama, Papa, wo komme ich her?

Viele Paare können sich heutzutage, Dank eines Samenspenders, ihren Kinderwunsch erfüllen.
Aber was ist, wenn der Nachwuchs seine Herkunft erfahren möchte?

Ein Bundesweites Samenspenderregister kann dies ermöglichen.

...

"In diesem Register werden die personenbezogenen Angaben von Samenspendern und Empfängerinnen einer Samenspende in Zukunft für die Dauer von 110 Jahren gespeichert."

 

lesen Sie den Beitrag hier:

https://www.mta-dialog.de/artikel/recht-auf-kenntnis-der-herkunft.html

 

 

 

 


ESHRE-Kongress 2017

ESHRE 2017

Auch in diesem Jahr besuchen wir die European Society of Human Reproduction and Embryology (ESHRE).

Wir sind gespannt auf viele neue Erkenntnisse aus dem Gebiet der Reproduktionsmedizin und werden Sie weiterhin auf dem Laufenden halten.

ESHRE-Logo

Link: https://www.eshre2017.eu/


Social Freezing

Immer häufiger wird das Thema "Social Freezing" in den Medien diskutiert.
Zum Teil sehr kontrovers. Es wird zwischen Fertilitätserhalt (bei Erkrankungen) und social freezing ("sog. "Lifestyle"- Grund) unterschieden.
Informieren Sie sich in dem neuen Buch von Prof. Nawroth oder kommen Sie zu uns. Wir sind im Netzwerk Fertiprotekt und beraten Sie umfassend – und individuell.

Social Freezing...
Von Frank Nawroth, Springer, Wiesbaden, 2015
ISBN 978–3–658–09891–9


Öffnungszeiten über die Osterfeiertage 2017

Werte Patienten,

an den Tagen: Karfreitag. (14.04.2017) & Ostermontag (17.04.2017)

sind unsere Sprechzeiten

von 09:00 – 12:oo Uhr


Schäden in der Spermien-DNA

Halosperm-Test

Im Rahmen eines Spermiogrammes werden die Spermien mit einem Lichtmikroskop untersucht.

Dabei kann aber nicht festgestellt werden, ob das Erbgut der Spermien geschädigt ist. Der HALO-Test dient zum Nachweis von Fragmentierung, also der Schäden im Erbgut der Spermien. Mit Hilfe des HALO-Tests wird erkennbar, wie viele Spermien Erbgutschäden haben und wie viele „gesund" sind – im Sinne von keinen Erbgutschädigungen. Eine genaue Definition des Schadens kann jedoch nicht benannt werden, sondern nur der prozentuale Anteil der Spermien mit Schäden.

HaloTechDNA

Klinische Relevanz:

Das Ergebnis des HALO-Tests ist die Darstellung des Fragmentierungsgrades durch den DFI-Wert (DNA Fragementierungs-Index). Der DFI-Wert gibt an, wieviel Prozent der Spermien im Erbgut Schädigungen aufweisen.

Neuere Studien geben z.B. einen Hinweis darauf, dass ein erhöhter DFI und die damit verbundene Schädigung der Spermien auch ein Grund für den nicht eintretenden Schwangerschaftserfolg bzw. für wiederholte Fehlgeburten sein kann.

Wir bieten Ihnen ab sofort Termine für eine Halosperm-Diagnose in unserer Praxis an.

Rufen Sie uns an.

Telefon +49 (0)30-20 65 80 50


Förderung einer Kinderwunschbehandlung

Seit dem 16.11.2017 ist das Landesamt für Gesundheit und Soziales offiziell der Ansprechpartner für die Förderung / Kostenübernahme einer Kinderwunschbehandlung.

Sprechen Sie uns an, gerne auch telefonisch. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

>Förderung Kinderwunsch im Land Berlin <<

Der Antrag und die dazu erforderlichen Unterlagen werden per Post im verschlossenen Umschlag an folgende Adresse geschickt:

Landesamt für Gesundheit und Soziales

Förderprogramm Assistierte Reproduktion

-ZS E 23-

Turmstr. 21

10559 Berlin


Schwangerschaftsrate 2016

Aktuelle Schwangerschaftsrate 2016

Laut der unabhängigen Analyse des deutschen IVF-Registers gehören wir wieder zu den 3% besten IVF-Zentren in Deutschland.

Wir freuen uns und sind stolz, dass wir wiederholt mit unserem Team für unsere Patientinnen so exzellente Ergebnisse erzielen konnten.

Schwangerschaftsrate 2016
Schwangerschaftsrate 2016

 


Öffnungszeiten über die Weihnachtsfeiertage 2016

Liebe Patientinnen/ Patienten,

 

in der Woche vom 27.12.2016 - 30.12.2016 sind unsere Sprechzeiten wie folgt:

Dienstag bis Freitag von 09:00 - 13:00 Uhr  

Bitte beachten Sie, dass wir nur vereinbarte Termine wahrnehmen können.

Hormonlabor/Blutlabor:

Blutentnahmen finden von 09:00 – 13:00 Uhr statt. 

 


Schwangerschaftsrate 2015

Schwangerschaftsrate im Kinderwunschteam Berlin für das Jahr 2015: 43,8%

Zusammenfassend gehören wir mit einer Schwangerschaftsrate von 43,8% über alle Altersgruppen zu den Besten 3% der in Deutschland tätigen IVF-Praxen.

 

Liebe Patientin, lieber Patient,

viele Zentren werben mit Ihren Schwangerschaftsraten.

Wie die Ergebnisse berechnet wurden und ob das wirklich die Schwangerschaftsrate aller Patientinnen oder nur der sehr jungen Frauen ist, ist für den externen Betrachter manchmal schwer zu erkennen.

Wir möchten Ihnen unsere Ergebnisse transparent und offen darstellen und stellen Ihnen daher die für unser Zentrum von unabhängiger und offizieller Seite errechneten Schwangerschaftsraten zur Verfügung – dem Deutschen IVF-Register (kurz DIR / Link: http://www.deutsches-ivf-register.de/ ).

Das deutsche IVF-Register ist eine zentrale Institution, die von nahezu allen in Deutschland tätigen reproduktionsmedizinischen Einrichtungen ihre Ergebnisse (u.a. Schwangerschaftsraten) erhält.

Es ist somit ein Instrument der Qualitätssicherung und ein Spiegelbild unserer eigenen Arbeit.

Zusammenfassend gehören wir mit einer Schwangerschaftsrate von 43,8% über alle Altersgruppen zu den Besten 3% der in Deutschland tätigen IVF-Praxen.

Schwangerschaftsrate 2016
Schwangerschaftsrate 2016
Schwangerschaftsrate 2016
Schwangerschaftsrate 2015

Bemerkenswert daran ist zudem, dass wir dabei sehr häufig „nur“ die IVF durchführen und nicht die viel invasivere und kostenintensivere ICSI-Therapie. Nur etwa 5% der in Deutschland tätigen Zentren führen so selten wie wir die ICSI durch. Damit liegen wir im Trend mit aktuellen Studien, die eher für die Nutzung der IVF plädieren, wenn die Spermienqualität es zulässt (Bild 2).

Dies schont die Finanzen unserer Patienten bei gleichbleibend exzellenten Schwangerschaftsraten.


Mehr Geld für Kinderwunsch-Paare

In Berlin startet am 12.08.2015 das Förderprogramm zur Assistierten Reproduktion.

In Zukunft können Paare mit unerfülltem Kinderwunsch einen Zuschuss beim Land Berlin beantragen. Mit diesem Zuschuss verringern sich die Kosten des Eigenanteils der Behandlung auf 25% der Gesamt-Behandlungskosten.

Für diese Zuschüsse hat das Land Berlin für das Jahr 2015 1,2 Millionen Euro bereitgestellt. Die Fördergelder gelten für den 2. und 3. IVF-Zyklus und müssen vor Beginn der Therapie beantragt werden.

Die Antragstellung erfolgt bei der

KV Berlin
Ass. Repro, Masurenalle 6A, 14057 Berlin
Ansprechpartner: Team Föerderung Kinderwunsch
Tel: 030-31003676
Mail: foerderung-kinderwunsch@kv-berlin.de

Hier finden Sie weitere Informationen:

https://www.kvberlin.de/30patienten/25behandlung/index.html

und hier die Formulare für die Beantragung der Gelder:

https://www.kvberlin.de/30patienten/25behandlung/kinderwunsch_antrag.pdf


Rock'n'Roll im Brutschrank

Musik erhöht die Befruchtungsrate

Unsere Kollegen vom Instituto Marques in Barcelona haben, auf dem diesjährigen ESHRE Kongress in London, eine Beobachtungsstudie vorgelegt, die zeigt, dass Musik die Befruchtungsrate von Eizellen im Brutschrank zu erhöhen scheint. Die Befruchtungsrate wurde bei fast 1.000 Eizellen beurteilt. Die „Musikalität der Embryonen“ wurde mit Hilfe von iPODs im Brutschrank, die verschiedene Musikstile abspielten, geprüft. Zirka 500 Eizellen bekamen Musik von Metallica, Nirvana, Michael Jackson, Madonna oder von Bach und Vivaldi „vorgespielt“. Die anderen 500 dienten als Vergleichsgruppe und wurden ohne Musik kultiviert.

Die „musikalischen Eizellen“ hatten letztlich eine 5% höhere Schwangerschaftsrate.

Zurückzuführen könnte das darauf sein, dass die Schallwellen die Kulturschalen in Schwingungen versetzen und evtl. Zellabbauprodukte besser aus ihrer direkten Umgebung abtransportiert werden. Das Ergebnis ist eine frischere Kulturlösungsumgebung.

Aus: News Update der British Fertility Society


Social Freezing als Fertilitätsreserve

Wie lange können Sie Kinder bekommen?

Frauen in den Industrieländern verschieben die Erfüllung ihres Kinderwunsches immer weiter nach hinten. Bei der Geburt ihres 1. Kindes waren Frauen in Deutschland im Jahr 1970 durchschnittlich 24 Jahre alt, heute sind sie zumeist über 30 Jahre alt.

Will eine Frau aus persönlichen Gründen nicht in jungen Jahren schwanger werden – und wünscht die Konservierung Ihrer Eizellen ohne erkrankt zu sein – spricht man von „Social Freezing“.

Wir informieren Sie gerne über die Möglichkeiten des Social Freezing.


Wichtige Neuerung zur Kostenübernahme

Seit dem 01.05.2012 übernimmt die BKK-VBU 75 % der Behandlungskosten für die künstliche Befruchtung.

Ausserdem werden die Kosten auch bei Frauen ab 19 Jahren und auch bei unverheirateten Paaren übernommen!

Die Begrenzung der Zyklusanzahl bleibt bestehen!


Behandlung alleinstehender Frauen

14.06.2012

Da die rechtlichen Bedingungen in Deutschland eine künstliche Befruchtung (Insemination/ IVF) alleinstehender Frauen, oder von Lesben ohne „Trauschein“, nicht problemlos möglich macht, kooperieren wir z.B. mit der Storkklinik in Kopenhagen. Alle erforderlichen Voruntersuchungen und die Zyklusbegleitung, z.B. zur Bestimmung des optimalen Zeitpunktes für die Insemination oder Eizellentnahme machen wir aber gern. Dadurch erhalten Sie kompetente medizinische Betreuung und müssen lediglich zum „letzten Schritt“ Reiseplanungen durchführen.

Website: Storkklinik in Kopenhagen

 

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Zuschüsse abgelehnt

25. Mai 2012

Abgelehnt – Bundesregierung lehnt Zuschüsse
für künstliche Befruchtung ab

Die Bundesregierung hat den Entwurf des Bundesrates zu einem Kinderwunschförderungsgesetz abgelehnt. Das Gesetz sollte die Grundlagen dafür schaffen, dass zusätzlich zu den bisher durch die GKVen erstatteten 50% für Maßnahmen der künstlichen Befruchtung weitere 25% der Kosten durch Mittel aus dem Bundeshaushalt erstattet werden. Zu dieser zusätzliche Kostenübernahme ist die Bundesregierung nicht bereit. Sie hat auf geplante Fördermöglichkeiten durch die Bundesländer und durch das Bundesfamilienministerium hingewiesen. Diese sind allerdings noch bei weitem nicht umsetzungsreif.

Zum Gesetzesantrag des Bundesrates und der Stellungnahme der Bundesregierung HIER.

Zu der Erklärung des Familienministeriums über Fördermöglichkeiten HIER.

Quelle: Newsletter DGGG Mai 2012
Website: Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V.


Steuervorteil bei IVF

03. Mai 2012

Steuerlicher Vorteil bei künstlicher Befruchtung

Erfahren Sie dazu mehr auf der Website steuernsparen.de in der Meldung vom 22.03.2012 mit dem Titel:

"Kinderwunsch
Finanzielle Unterstützung geplant"

Externer Link zum Artikel


Progesteronzugabe bei IVF

13. April 2012

Nach dem Eisprung produziert der Gelbkörper Gelbkörperhormon (Progesteron). Dieses ist unabdingbar für die sog. „sekretorische Umwandlung“ der Gebärmutterschleimhaut. Dies erst erlaubt die Implantation und die frühe embryonale Entwicklung.

Es ist allgemein üblich in der 2. Zyklushälfte, ab der Eizellentnahme, den Patientinnen Progesteron zu verabreichen. Der Grund hierfür liegt in der Gelbkörperschwäche, zu der es spätestens 7 Tage nach Auslösung des Eisprunges zur Punktion kommt. Das HCG der „Auslösespritze“ stimuliert, nach Initiierung der finalen Eizellausreifung, über diesen Zeitraum die Gelbkörper. Zur Gelbkörperschwäche kommt es, weil die hohen Konzentrationen an Östrogen die Ausschüttung von LH aus der Hirnanhangsdrüse erheblich drosselt (negatives Feedback). Kommt es zur Implantation, stimuliert das „Schwangerschafts HCG“ die Gelbkörper. Es gilt aber mindestens die Zeit zwischen nachlassendem Stimulus der Eisprungspritze und körpereigener HCG Produktion durch die Implantation zu überbrücken.

Zwar besteht weltweit Einigkeit über die Notwendigkeit der Progesterongabe während der IVF/ICSI-Therapie, unklar war aber bislang, oder zumindest wurde kontrovers diskutiert, wie lange diese Progesteronsubstitution fortgesetzt werden sollte, ohne dass die Schwangerschaft gefährdet wird.

In der Studie von D. Kyrou et al. (2011) bekamen von 200 Probandinnen (Pat. In IVF Therapie, pos. Schwangerschaftstest, Verdopplung des HCG in den ersten Tagen) je 100 Progesteron bis zur 7. Schwangerschaftswoche täglich 600mg Utrogest, bei den anderen 100 wurde das Progesteron nach den üblichen 14 Tagen abgesetzt.

Verglichen wurde, ob sich hinsichtlich der Rate an fortlaufenden Schwangerschaften Unterschiede ergaben.

Ergebnis: Weder hinsichtlich der Häufigkeit von vaginalen Blutungen, noch hinsichtlich der Rate weitergehenden Schwangerschaften, konnte ein signifikanter Unterschied gefunden werden.

Vor der Verallgemeinerung dieses Ergebnisses muss aber bedacht werden, dass es sich bei den 200 Probandinnen um „ideale Patientinnen“ gehandelt hatte. Alle Frauen waren <39 J. alt und hatten normale Basis Hormonprofile. Man kann also durchaus annehmen, dass es Patientengruppen (ältere Pat., Pat. mit Ovarialinsuffizienz, -Endometriose) geben dürfte, die von einer Fortsetzung der Therapie profitieren könnten.

Wir können aber aus diesem Ergebnis ableiten, dass, zumindest beim größten Teil der (eher) idealen Patientinnen, die Progesteronsubstitution nicht über die üblichen 14 Tage hinaus erforderlich zu sein scheint.

Quelle:
D. Kyrou
et al.: „Does cessation of progesterone suppl. in early pregnancy…“2011; Kolibianakis et al., 2003; Fatemi et al., 2007), G. Griesinger: „Is it time to abandon prog. supplementation of early pregnancy after IVF?“ 2011


Schwangerschaftsraten

12. April 2012

Aktuelle Auswertungen unserer Praxis

Mit Stolz präsentieren wir unsere Schwangerschaftsraten 3/2011 bis 3/2012 im Vergleich mit den offiziellen Zahlen des Deutschen IVF Registers (DIR) des Jahres 2010. Die Zahlen für 2011 sind noch nicht veröffentlicht.

Die Erfolgsraten, auch beim Transfer von üblicherweise weniger als 2 Embryonen, zeigen die positiven Auswirkungen unseres Vorgehens.

 

 


Kinderwunschbehandlung bei Frauen über 40

03. März 2012

Es ist hinlänglich bekannt, dass die Fruchtbarkeit der Frau bereits ab Anfang 30 beginnt abzunehmen. Eine Frau mit 40 hat nur noch eine 10-prozentige Chance pro Zyklus, schwanger zu werden, ab 45 ist eine Spontanschwangerschaft außerordentlich selten. Leider verlagern aber immer mehr Frauen ihren Kinderwunsch in diesen Lebensabschnitt.

Oft erst sehr spät, nach mehreren Jahren des Versuchens auf „normale Weise“ finden sich viele dieser Frauen mit ihrem Partner beim Kinderwunschspezialisten ein. Für den behandelnden Arzt ist es meist schwer, die Frauen davon zu überzeugen, sich möglichst bald einer effektiven Methode der Kinderwunschbehandlung zu unterziehen. Tagtäglich erleben wir Frauen, die trotz des relativen Zeitdruckes (insofern sie diesen überhaupt auch wahrhaben wollen!) sich vor einer wirksamen Behandlung sträuben. Ihre Vorstellung, möglichst zurückhaltend und „natürlich“, fast hormonlos und kostengünstig behandelt zu werden, ist prinzipiell nachvollziehbar und muss vom behandelnden Arzt respektiert werden.

Der Kinderwunschspezialist hat jedoch auch die Pflicht, den betroffenen Paaren mitzuteilen, dass die gewünschte Vorgehensweise mit – möglicherweise riesigen – Nachteilen einher geht.

In einer aktuellen retrospektiven Studie aus der McGill University Montreal-Canada wurde die Effektivität der „üblichen“ Kinderwunschtherapien bei genau dieser Patientengruppe miteinander verglichen (Amir Wiser et al. Ovarian Stimulation and intrauterine insemination in women aged 40 years and more; Reproductive Medicine Online 2012, 24).

Bei 247 Frauen >40, mit verringerter ovarieller Reserve oder nur „unerklärlicher Sterilität“ (ungeschützter Verkehr seit >1 Jahr ohne offensichtlichen Sterilitätsgrund).

Bei diesen beiden Gruppen verglich man die Wirksamkeit u. A. von Inseminationsbehandlungen (nach Clomifen- und Gonadotropinstimulation-FSH) mit der konventionellen IVF.

In dieser Studie wurde keine der Frauen, die nach Clomifenstimulation inseminiert worden waren, schwanger, von denen mit Insemination nach FSH wurden immerhin 2,6 % schwanger und trugen ihr Kind aus.

Die IVF-Gruppe hatte eine klinische Schwangerschaftsrate von 16,9 % und eine „Baby take home Rate“ von 13,7 %.

Auch wenn diese Studie einige inhaltliche Mängel aufweist und die Patientenzahl nicht sehr groß ist, lässt sich eine deutliche Tendenz zur deutlich besseren Wirksamkeit der IVF darstellen.

Zu ähnlichen Ergebnissen kamen bereits viele Untersucher, so z. B. Corsan et al. (1996),
Hull (et al. 1996), Spandorfer et al. (2007), Tan et al. (1992) und Templeton et al. (1996).

Zusammenfassend kann nur an Patienten und Therapeuten appelliert werden, nicht unnötig Zeit mit Zyklusmonitoring/ Verkehr zum Optimum (Verkehr nach „Eisprungspritze“) und Inseminationen nach Clomifenstimulation zu verlieren. Wie schnell ist hierbei ein Jahr vergangen, ein Jahr, in dem die Frau wieder ein Stück älter geworden ist und die Fruchtbarkeit weiter abgenommen hat. Auch das beste Behandlungszentrum hat bei Frauen ab 43/44/45 große Mühe, eine Schwangerschaft, zumindest mit eigenen Eizellen, zu erzeugen.


Testosteron und DHEA-Anwendung bei Low Respondern

21. Februar 2012

Es ist seit langem bekannt, dass die männlichen Hormone einen wichtigen Einfluss auf die Entwicklung der Eierstöcke und ebenso auf die Ansprechbarkeit der Eierstöcke auf das FSH (Follikel Stimulierendes Hormon) haben.

Die erste Arbeit zur Verwendung von DHEA stammt von Casson et al. aus dem Jahre 2000 (Hum Rep 2000). Sie gaben den Probandinnen 2 Monate lang 80mg DHEA/Tag und konnten eine deutliche Verbesserung verschiedener Parameter verzeichnen. Spätere Studien von D. Barad und N. Gleicher (Hum Rep 2006 und Reprod Biol Endoc. 2011), die über 17 Wochen täglich 75mg DHEA einsetzten, zeigten ebenfalls eine deutliche Verbesserung der Ansprechbarkeit der Eierstöcke, ausgedrückt durch Eizellanzahl, Befruchtungsrate, Anzahl von Embryonen guter Qualität und letztlich der Schwangerschafts- und Geburtenrate.

Eine Studie von Balasch et al. (Hum Rep 2006), bei der die Probandinnen 5 Tage lang vor Start der Stimulationstherapie Testosteron Gel bekamen, zeigte ebenfalls eine deutliche Verbesserung verschiedener Parameter. Ähnliche Resultate gab es in der Studie von F. Fabregues et al. (Hum Rep 2009).

Solcherart positive Ergebnisse konnten in Studien von Massin et al. (Hum Rep 2006) und CS Sipe et al. (Hum Rep 2010) leider nicht reproduziert werden.

Bei der Erklärung für die weit besser abschneidenden Ergebnisse der DHEA Untersuchungen muss bedacht werden, dass wachsende Follikel, welche die Androgenrezeptoren tragen, mehrere Wochen benötigen, um das Antralfollikelstadium zu erreichen.

Mit Spannung darf man die Ergebnisse weiterer Studien bezüglich der DHEA Anwendung bei Low Respondern erwarten.

Quelle: Fertility Sterility Nov. 2011

Wir verwenden in der Praxis DHEA seit etwa 1,5 Jahren mit gutem Erfolg, Nebenwirkungen sind äußerst selten. Etwa 2 % der Patientinnen hatten während der Einnahme Schlafstörungen, die nach dem Weglassen der Abenddosis verschwanden. Ebenfalls 2 % klagten über etwas unreinere Haut, welche sie aber nicht zum Abbruch der Therapie bewog, lediglich zur Dosisreduktion.


Poor Responder – ist eine Lösung in Sicht?

17. Februar 2012

Ein Eckpunkt der modernen Reproduktionsmedizin ist die hormonelle Stimulation der Ovarien.

Die ersten Schwangerschaften mittels der IVF wurden erreicht, indem die jeweils im natürlichen Zyklus einzeln herangereifte Eizelle zum optimalen Zeitpunkt abgesaugt wurde. Dies hatte aber verschiedene, erhebliche Nachteile gegenüber der IVF moderner Art. Einerseits konnte mit nur einer einzigen Eizelle gerechnet werden, andererseits war man von den hormonellen Vorgängen des weiblichen Körpers vollkommen abhängig, was eine Dauerbereitschaft über 7 Tage und 24 h erforderlich machte.

Trotz wesentlicher Entwicklungen der Reproduktionsmedizin in den letzten Jahrzehnten, profitieren einige Patientinnen nicht, oder nur wenig von den verschiedenen Methoden und Zusatzmaßnahmen, weil ihre Eierstöcke nicht regelrecht auf die eingesetzten Maßnahmen reagieren.

Je nach Studienquelle muss davon ausgegangen werden, dass 9-24% aller Frauen zu diesen sog. „Low Respondern“ gehören. Wenig hilfreich ist beim Vergleich der Wirksamkeit verschiedener Therapieansätze, dass der Begriff „Low Responder“ in Fachkreisen sehr unterschiedlich angewendet wird. Etwa 40 verschiedene Definitionen sind im Gebrauch! Schon durch diesen Umstand ist es schwierig Untersuchungsergebnisse verschiedener Arbeitsgruppen untereinander zu vergleichen.

Zu den Kriterien gehören z.B.: geringe Anzahl von Antralfollikeln, hoher FSH, geringe Anzahl von Follikeln, geringe Anzahl gewonnener Eizellen, geringer E2 Wert am Tag der Ovulationsauslösung, hohe Gonadotropindosis.

Zu den Therapieansätzen zur Behandlung der Frauen dieser „Gruppe“ gehören u. A.:

  • Erhöhung der Gonadotropindosis
  • längere Stimulationsdauer
  • Veränderung der Zusammensetzung der eingesetzten Hormone (FSH-LH)
  • sog. „Flare-up“ Protokolle
  • Anwendung von LH im Vorzyklus
  • verschiedene Zusatzstoffe im- oder vor dem Therapiezyklus ( Coenzym Q10, L-Arginin, Dexamethason, Aspirin, Androgene, „Pille“)

Bisher haben die o.g. Maßnahmen kaum oder nur wenig die Situation der „Poor Responder“ verbessern können.

Zu den derzeit „hoffnungsvollen Kandidaten“ gehören:

  • Anwendung von Wachstumshormonen
  • Gabe von Androgenen (Testosteron-Gel, DHEA)

Deren vermutete Wirksamkeit muss aber noch durch die Ergebnisse groß angelegter Studien bewiesen werden.

Abschließend sei zu betonen, dass, so die ein- oder mehrmalige hormonelle Stimulation nicht den gewünschten Erfolgt gehabt haben sollte, auch per IVF im natürlichen Zyklus (Natural Cycle IVF) oder modifiziertem Natürlichen Zyklus ((m-NC) Schwangerschaften erzielt werden können. Sowohl das Behandlungszentrum, als auch die Patientin müssen aber bereit sein, die dabei selbstverständlich geringere Erfolgsrate in Kauf zu nehmen. Zu bedenken ist immerhin dabei, daß es hier nur um die Gewinnung und Befruchtung einer einzigen Eizelle geht.

 

Quellen:

R. Frydman, Poor Responders: still a problem;

N. Polyzos, P. Devroey, A systematic review of randomized trials for the treatment of ovarian poor responders;

R. Fanchin: Androgens and poor responders, Fertility Sterility Vol. 96, No.5, Nov. 2011


Nahrungsergänzungsmittel und Fruchtbarkeit

12. Februar 2012

Allgemein bekannt ist der Einfluss von sog. „Lifestyle“ Faktoren wie Körpergewicht, Stress, Nikotin, Koffein und Drogen. Auch die Qualität der Ernährung hat einen Einfluss auf Spermaqualität, Eizellqualität, Schwangerschaftsrate, Abortrate und Fehlbildungsrate. Letzteres wird z.B. deutlich unter zusätzlicher Einnahme von Folsäure. In versch. Studien konnte gezeigt werden, dass die regelmäßige Einnahme von Folsäure die Gefahr von sog. Neuralrohrdefekten beim Fötus deutlich zu senken vermag.

Ob die zusätzliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) einen positiven Einfluss auf Faktoren wie Schwangerschafts- und Abortrate hat, wurde in einer aktuellen Pilotstudie dargestellt.

58 Frauen, die auf Grund Ihrer Nahrungsgewohnheiten, mittleren bis guten sozioökonomischem Status, als sich gesund ernährend eingestuft worden waren, wurden in 2 Gruppen eingeteilt.

Frauen der ersten Gruppe nahmen ein speziell auf die präkonzeptionellen Belange der Frau eingestelltes NEM ein, Frauen der zweiten Gruppe lediglich Folsäure.

Das NEM (Pregnacare Conception) enthält verschiedene B Vitamine, Vitamin A, C, D, E und K, Kalzium, Phosphor, Magnesium, Eisen, Zink, Kupfer, Selen, Jod u.a. (Meines Wissens ist das einzige Nahrungsergänzungsmittel in Deutschland, das diesem ähnlich ist, Orthomol Natal).

Es handelte sich bei allen Frauen um solche, bei denen anovulatorische Zyklen bestanden und somit eine Stimulationstherapie notwendig machte.

Frauen mit zusätzlichen Einschränkungen wie Endometriose, Eileiterproblemen, Raucherinnen und Frauen, deren Männer Spermiogrammeinschränkungen hatten, wurden ausgeschlossen.

Die Einnahme der Mittel begann ab 4 Wochen vor der ersten Behandlung

Ergebnisse

  • Es fanden sich in beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede der verschiedenen weiblichen Hormone, des kleinen Blutbildes, der Leberwerte usw.
  • Die kumulative Schwangerschaftsrate (SSR) nach 3 Zyklen betrug in der NEM Gruppe 69%, in der anderen 40,7%.
  • Die Rate „ongoing pregnancy rate“ in der NEM Gruppe betrug 60% in der Folsäuregruppe 25%.
  • Abortraten und Rate an Eileiterschwangerschaften waren in beiden Gruppen gleich.
  • Die Frauen der NEM Gruppe benötigten im Mittel weniger Zyklen, als die Frauen in der Folsäuregruppe.

Es lässt sich also aus dieser Pilotstudie herleiten, dass Frauen mit Kinderwunsch, die zusätzlich zu einer gesunden- und ausgewogenen Ernährung spezielle Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen, eine höhere Erfolgsaussicht haben ein Kind zu bekommen, als Frauen die ausschließlich Folsäure einnehmen.

Quelle: Rina Agrawal, Elisabeth Burt u.a. University College London, The Royal Free Hospital Medical School u.a. , RBM Online, Vol. 24, No.1, January 2012


Höhere Schwangerschaftsrate durch Akupunktur

Höhere Schwangerschaftsrate durch Akupunktur

Seit Jahren ist bekannt, daß die Anwendung von Akupunktur im Rahmen der Kinderwunschbehandlung zu einer Verbesserung der Ergebnisse führen kann.

Um dies an unserem Patientenkollektiv zu untersuchen, verglichen wir 300 Patientinnen des Behandlungsjahres 2011 mit vergleichbarer Grunderkrankungen, Therapieverlauf, Anzahl transferierter Embryonen u. a. Faktoren retrospektiv.

Von den 300 Transferen erfolgten 56 mit Akupunktur und 244 ohne. Nach den 56 Transferen mit Akupunktur wurden 25 Patientinnen schwanger (44,6 %) bei den 244 ohne 90 (36,9 %).

Somit können wir den Vorteil der Akupunkturbehandlung im zeitlichen Zusammenhang mit der IVF/ ICSI Behandlung nur bestätigen.

Die in unserem Zentrum ohnehin hohe Schwangerschaftsrate/ Zyklus, läßt sich also offenbar durch diese Zusatzleistung weiter steigern.

Zum Vergleich liegt die durchschnittlich erreichte Schwangerschaftsrate in Deutschland (Angabe aus dem DIR- Deutsches IVF Register) bei 28,6 %.


Akupunktur und Schwangerschaftsraten

Akupunktur und Schwangerschaftsraten

NEW YORK (Reuters Health) – Acupuncture may help some women conceive through in-vitro fertilization (IVF), a new analysis of past research concludes. But the true benefit in the real world, if any, remains unclear.

Ten years ago, a study in Germany was the first clinical trial to report that acupuncture seemed to improve pregnancy rates in women undergoing IVF. But since then research has turned up mixed results.

Clinical trials on the issue so far have been small, and often of questionable quality.

So for the new study, reported in the journal Fertility and Sterility, Chinese researchers conducted what's called a meta-analysis -- where researchers combine the results of past studies to try to get an idea of the overall picture.

Dr. Cui Hong Zheng and colleagues at Tongji Medical College pooled the results of 24 small clinical trials testing the effects of acupuncture in women undergoing IVF.

The trials varied widely: Many tested needle acupuncture, some electro-acupuncture and some included laser acupuncture in the mix.

In many trials, IVF patients either received acupuncture or nothing. In others, researchers used a form of "placebo" acupuncture such as applying blunt needles to the skin surface. Some researchers used real needles, but stimulated points not related to fertility, according to traditional medicine.

Zheng's team found that overall, women who had acupuncture had a slightly higher pregnancy rate than women who did not have the therapy -- but no higher birth rate.

Three of those trials also looked at birth rates. Of women who received acupuncture, 35 percent had a baby, compared with 25 percent of women in the control groups.

There's some evidence that needle stimulation may improve blood flow to the uterus. And researchers are looking at whether acupuncture might make the uterine wall more receptive to the embryo.

SOURCE: Amy Norton, New York from Fertility and Sterility, online January 12, 2012.

 


Bedeutung der Natural Killer Cells

26. September 2011

Über die Bedeutung der Natural Killer Cells (NK)

 

Bereits seit Längerem wird vermutet, dass immunologische Faktoren und Mechanismen eine Rolle spielen bei Frauen mit Abortus habitualis (mehr als 3 Fehlgeburten), Unfruchtbarkeit und Einnistungsversagen (Implantationsversagen). NK-Zellen, die sowohl in der Peripherie als auch im Uterus gefunden werden, sind Teil des Immunsystems. NK-Zellen im Blut (pNK) haben zytotoxische, antivirale und antineoplastische Eigenschaften. Uterine NK-Zellen (uNK) beeinflussen die Zytokinbildung, welcher eine entscheidende Rolle bei der Implantation zugesagt wird.

In einer kürzlich veröffentlichten Übersichtarbeit wurde die Bedeutung der Natürlichen Killerzellen (NK) im Zusammenhang mit wiederholten Fehlgeburten oder Implantationsversagen beleuchtet.

Es wurden 783 (!) Studien zu diesem Thema kritisch bearbeitet.

Zusammenhang des NK-Zellspiegels und Abortrisiko:

Studien zu diesem Thema zeigen in gegensätzliche Richtungen: Emmer et al.,2000; Souza et al., 2002; Wang et al., 2008; Clifford et al., 1999; Quenby et al., 1999 u. 2005; Tuckerman et al., 2007; Michimata et al., 2002; Shimata et al., 2004.

Die Messung der NK-Zellen im peripheren Blut lässt keinen direkten Rückschluss auf deren Höhe im Uterus zu. Außerdem tragen die pNK und uNK unterschiedliche Oberflächenantigene. In der Mitte der ersten Zyklushälfte lassen sich uNK in höherer Konzentration nachweisen. Jedoch ist weder durch die Messung der uNK noch der pNK (zyklusphasenabhängig oder -unabhängig) ein Rückschluß auf eine Beeinflussung der Implantationsvorgänge zu ziehen.

Zusammenhang von NK Zellspiegel und Schwangerschaftsrate:

Auch hier gingen die Ergebnisse der Studien weit auseinander: Beer etz al., 1996; Matsubayashi et al., 2001;Ntrivalas et al., 2001; Vujisic et al., 2004; Ledee-Bataille et al., 2005; Matteo et al., 2007.

Als Ergebnis der umfangreichen Literaturstudie kommen die Autoren zum Schluss, dass der prognostische Wert der pNK- und uNK-Messungen in der Diagnostik bei Frauen mit wiederholten Fehlgeburten oder erfolgloser Kinderwunschtherapie derzeit noch unklar ist.

Dazu kommt, dass derzeit noch keine Einigung darüber erzielt worden ist, welche Blutspiegel (zu welcher Zyklusphase) überhaupt normal sind oder nicht!

Wie bereits in einer Cochrane Review zum Thema Immuntherapie bei Abortus habitualis geschlußfolgert wurde, fordern die Autoren die Entwicklung einer spezischen Untersuchungsmethode zur Erkennung immunologisch bedingter Fehlgeburten und der sich daraus ergebenden wirkungsvollenTherapie.

 

Quellen: Aus “Natural killer cells and pregnancy outcomes in women with recurrent miscarriage and infertility: a systematic review”
A. W. Tang, Z. Alfirevic und S. Quenby in Human Reproduction, Vol. 26, No. 8


Studie zu Wachstumshormonen

15. August 2011

Neue Anwendungsbeobachtung

 

Die Praxis für Fertilität beteiligt sich an einer Multicenter Studie bezüglich der Anwendung von Wachstumshormon. Nachdem verschiedene Studien eine Verbesserung der Schwangerschaftsraten und eine Verringerung des Abortrisikos bei Frauen mit sog. „Habitueller Abortneigung“ gezeigt haben, soll nun geprüft werden, inwieweit die intrauterine Applikation von Wachstumsfaktoren die Ausprägung der Gebärmutterschleimhaut verbessern kann. Kleinere Beobachtungsreihen haben bereits gezeigt, dass Frauen mit Implantationsversagen von der Anwendung von Wachstumsfaktoren profitieren.

Verwendet wird hierbei das bereits aus einigen Studien bekannte „Granulocyte“ (granulocyte colony-stimulating factor – G-CSF).

Bei der Anwendung von G-CSF handelt es sich um eine neue Methode zur Verbesserung der Implantation von transferierten Embryonen. G-CSF zählt zu den Cytokinen. Diese Stoffe regulieren Wachstum und Differenzierung (Ausprägung) von Zellen. Man bezeichnet sie auch als Wachstumsfaktoren. G-CSF regt die Neubildung von weißen Blutkörperchen an. Dies muss aber nicht das einzige Zielorgan sein. Es gibt Hinweise, dass das Endometrium, die Gebärmutterschleimhaut selbst, empfänglich ist für diesen Wachstumsreiz.

 

Patientinnen, die für diese Anwendungsbeobachtung in Frage kommen:

  • Mehr als 3 erfolglose IVF-Behandlungen mit Transfer von mindestens 5 morphologisch guten Embryonen,
  • Frauen mit sehr dünner Schleimhaut in bisherigen Zyklen, die auch auf mechanische Endometriumreizung und durchblutungsfördernde Maßnahmen (z. B.Viagra) nicht reagiert haben,
  • Frauen bei Z. n. mehrfachen Aborten
  • Frauen im fortgeschrittenen Alter, welche dadurch reduzierte Einnistungschancen haben.
  • Frauen mit reduzierter Ovarfunktion, sog. „Low Responder“

 

Einige vorliegende Studien:

* Perricone R, De Carolis C, Giacomelli R, Guarino MD, De Sanctis G, Fontana L. GM-CSF and pregnancy: evidence of significantly reduced blood concentrations in unexplained recurrent abortion efficiently reverted by intravenous immunoglobulin treatment. Am J Reprod Immunol. 2003

* Hiby SE, Regan L, Lo W, Farell L, Carrington M, Moffat A. Association of maternal killer-cell immunglobulin-like receptors and paternal HLA-C genotypes with recurrent miscarriage. Hum Reprod. 2008;23:972–976. [PubMed]

* Scarpellini F, Sbracia F. Use of colony-stimulating factor for the treatment of unexplained recurrent miscarriage: a randomised controlled trial. Hum Reprod. 2009;11:2703–2708. [PubMed]

* Würfel W. Approaches to a better implantation. I Ass Reprod Genet. 2000;17:473.

* Würfel W. Immuntherapie bei ART-Versagern. Reproduktionsmedizin. 2003;19:108–109.


Erniedrigter AMH – Schwangerschaftsrate

14. August 2011

Erfolgsausichten für Frauen mit extrem erniedrigtem AMH

Frauen mit stark reduziertem AMH-Wert werden gelegentlich von der Kinderwunschbehandlung ausgeschlossen oder (vorschnell) zur Eizellspende beraten.

In der aktuell erschienenen Arbeit aus einer Multicenter-Studie (Wien, New York, New Haven) wurden die Schwangerschaftsraten (SSR), Abortraten (AR) und Lebendgeburten (LG) von Frauen mit niedrigem AMH untersucht. Die Frauen waren durchschnittlich 40,8 Jahre alt, hatten im Durchschnitt einen FSH-Wert von 15,7 und einen AMH-Wert von 0,2 ng/ml. Bei 128 Frauen wurden 254 IVF-Behandlungen durchgeführt. Alle Frauen begannen die Therapie nach einer mindestens sechswöchigen DHEA-Vorbehandlung (wie sie in der Praxis für Fertilität in solchen Fällen ebenfalls routinemäßig durchgeführt wird, nach D. Barad und N. Gleicher*) und erhielten anschließend eine FSH-/FSH-LH-Stimulationstherapie.

  • 20 Schwangerschaften resultierten (7,9% pro Zyklus, 15,6% kumulative SSR).
  • In Altersklassen unterteilt, wurden von den <= 42 Jährigen 16 schwanger (10 Geburten/ 14,3%),
    von den >42 Jährigen 4 (2 Geburten/ 3,4%).

Die Autoren schlussfolgern, dass Frauen mit einer deutlichen AMH-Erniedrigung zwar eine niedrige SSR haben, eine Kinderwunschtherapie sollte Ihnen jedoch nicht vorschnell vorenthalten werden.

Jedoch zeigt die Literaturrecherche, dass das Erreichen einer Schwangerschaft bei Werten unter 0,15 ng/ml aussgesprochen selten ist. Es gibt nur einen einzigen veröffentlichten Fall einer Schwangerschaft bei einer Frau mit einem AMH <0,1ng/ml.

Quelle:
A. Weghofer, W. Dietrich, D. Barad, N. Gleicher: Live Birth Chances in women with extremely low-serum anti_Mullerian hormone levels-Human Reproduction, Vol. 26, No. 7


Progesteron und Schwangerschaftsrate

14. August 2011

Der Einfluß des Progesterons auf die Schwangerschaftsrate

In einer kürzlich veröffentlichten Studie wurde untersucht, ob der Progesteronwert, gemessen am Tag der Eisprungauslösung, eine Vorhersage über die zu erwartende Schwangerschaftsrate zulässt.

Mehrere Studien hatten dies vermuten lassen.

Es konnte eindeutig gezeigt werden, dass, so der Progesteronwert am „Auslösetag“ über 1,5 ng/ml beträgt, die Schwangerschaftsrate deutlich eingeschränkt ist. Der Untersuchungsaufbau ließ zu, dies der progesteronbedingt vorgereiften Gebärmutterschleimhaut zuzuschreiben und nicht etwa einer Einschränkung der Eizellqualität.

Die Autoren empfehlen im Falle der Progesteronerhöhung das Einfrieren aller Zellen und den Embryotransfer in einem folgenden natürlichen Zyklus.

Quellen:
A.Pellicier, E. Labarta et al- Endometrial receptivity is affected in women with high circulating progesterone levels at the end of the follicular phase: a functional genomics analysis in Human Reproduction, Vol. 26,No.7, July 2011


Cross Border Healthcare

European Directive on Cross Border Healthcare

The Council of the European Union has in February 2011 approved this directive.

Citizens of the UK and other EU member states have a right (in certain circumstances and under certain conditions) to seek treatment in other European states and for the cost of this treatment to be reimbursed by the NHS or the according national health insurance company.

Here is a link to a pdf version of the directive at www.consilium.europa.eu

For further information also see the Website www.treatmentabroad.com with explanations from a UK patients' perspective.


Metformin und Spermienqualität

01. Juni 2011

Metformin zur Verbesserung der Spermienqualität

 

Metformin ist ein Mittel, welches die Empfindlichkeit des Körpers gegenüber Insulin erhöht, wodurch es u. a. zu einer verbesserten Zuckerverwertung kommt. Bereits seit Jahren wird es sehr erfolgreich bei Frauen mit PCO Syndrom und Insulinresistenz eingesetzt.

Bis heute gibt es nur sehr wenige Therapiestrategien, die nachweislich eine Verbesserung der Samenqualität bewirken.

Nachweislich besteht eine enge Verbindung zwischen Übergewicht und eingeschränkter Samenqualität.

Einer kürzlich veröffentlichten Studie zufolge, verbessert die mehrmonatige Metformintherapie bei übergewichtigen Männern mit metabolischem Syndrom und eingeschränktem Spermiogramm die Samenqualität.

Das metabolische Syndrom wird „charakterisiert durch die Faktoren: abdominelle Fettleibigkeit, Bluthochdruck (Hypertonie), veränderte Bluttfettwerte (Dyslipidämie) und Insulinresistenz. Die Erkrankung entwickelt sich aus einem Lebensstil, der durch permanente Überernährung und Bewegungsmangel gekennzeichnet ist und betrifft einen hohen Anteil der in Industriestaaten lebenden Bevölkerung“. (Wikipedia)

Besonders Männer mit erhöhtem Bauchumfang neigen zu einem reduzierten Testosteron-(Gesamttestosteron + freies Testosteron) und einem erhöhten Östrogenspiegel. Nachweislich wird hierdurch die Spermatogenese gestört.

Bei dieser Studie erhielten 45 Männer im Alter zwischen 26 und 44 Jahren mit OAT Syndrom (zu wenige Spermien, schlechte Beweglichkeit, wenige mit normaler Körperform) über 6 Monate Metformin in einer Dosis von 2-3 mal 850 mg/Tag.

Am Ende der Studie fanden sich zwar keine veränderten Werte des Bauchumfanges, jedoch hatten sich einige bedeutende Hormone erheblich verbessert. Erhöht: Testosteron, freies Testosteron. Verringert: SHBG, Östrogen.

Letztendlich fand sich eine signifikante Verbesserung aller 3 Spermienparameter (s. o.).

Quelle:
Morgante et al., Fertility and Sterility, Vol. 95, No. 6, May 2011

Letztlich muss individuell entschieden werden, ob eine solche Therapie bei einem Kinderwunschpatienten angebracht und sinnvoll ist. Insbesondere die erforderliche Zeit bis zur zu erwartenden Verbesserung könnte häufig ein limitierender Faktor sein. Auch die gelegentlich (5 %) unter Metformin auftretenden Nebenwirkungen (leichte Übelkeit, breiige Stühle) könnten zum vorzeitigen Therapieabbruch führen.


Verbesserung der Implantationsrate

01. Mai 2011

Verbesserung der Implantationsrate durch Endometriumreizung

Oft scheint im Rahmen der IVF/ICSI Behandlung alles perfekt zu verlaufen, zu einer Schwangerschaft kommt es jedoch nicht. Als eine unter den Ursachen ist auch die 'Aufnahmebereitschaft' des Endometriums (Gebärmutterschleimhaut) zu sehen.

Es gibt Untersuchungen, die eindeutig belegen, dass das Endometrium unter den Bedingungen der konventionellen IVF Stimulationstherapie schlechtere Voraussetzungen bietet als im unstimulierten Zyklus. Auch kennt jeder in der Reproduktionsmdizin tätige Arzt die Fälle, wo bereits während der Stimulationstherapie das Endometruium im Ultraschall einen 'unruhigen' Eindruck macht.

In Untersuchungen voneinander unabhängiger Arbeitsgruppen hat sich gezeigt, dass sich in Fällen der wiederholten Implantationsversager durch eine gezielte Reizung (Verletzung) des Endometriums im Vor-Zyklus, aber auch im bereits laufenden Zyklus erhebliche Verbesserungen der Implantationsrate erzielen lassen.

  • Barash et al.:
    SSR 76 %
    Lebendgeburten 49 % nach Behandlung, vorher 30 % und 22 %
  • L. Zhou et al.:
    Implantationsrate 33,3 %
    SSR 48,3 %
    Lebendgeburten 41,6 % nach Behandlung, vorher 17,8 %, 27,9 % und 22,9%
  • R. Orvieto et al. (sehr kleine Studie):
    Implantationsrate 25 %
    klin. SSR 42 % versus 0 % und 0 % in der Kontrollgruppe

Für dieses Phänomen sollen folgende Tatsachen verantwortlich ein:

Es kommt durch die Reizung zu einer sog. Dezidualen Umwandlung des Endometriums, gekennzeichnet durch ein stark beschleunigtes Wachstum der Schleimhautzellen, zu der es auch typischerweise in der Frühschwangerschaft kommt.

Der Vergleich von Biopsaten nach Vorbehandlung mit jenen ohne erfolgte Reizung ergaben in der Studiengruppe eine deutliche Steigerung der Genexpression der Messenger RNS (mRNA). Eine erhebliche Anzahl verschiedenster und Wachstumsfaktoren, die mit einer Verbesserung der Implantationsrate der Embryonen in Verbindung gebracht werden, ließen sich nachweisen.

Diese Ergebnisse scheinen dem klinisch tätigen Reproduktionsmediziner eine zusätzliche Möglichkeit zu geben, der bisher erfolglos behandelten Patientin (der „Implantationsversagerin“) zum Erfolg zu verhelfen.

Studienquellen:

R. Orvieto – Fertility and Sterility Vol. 94, No. 6, November 2010
A. Raziel – Fertility and Sterility Vol. 87, No. 1, January 2007
L. Zhou – Fertility and Sterility Vol. 89, No. 5, May 2008
A. Barash – Fertility and Sterility Vol. 91, No. 5, May 2009

Vorläufige Ergebnisse in unserer Praxis:

Die positiven Ergebnisse dieser (und anderer) Studien aufgreifend, haben wir in unserer Praxis begonnen, dieses Vorgehen Patientinnen anzubieten, deren bisherige Misserfolge der IVF/ICSI Behandlung nicht wirklich erklärlich sind.

Unsere bisherigen Ergebnisse unterstützen die Erfahrung der zitierten Kollegen, so dass wir sehr ermutigt sind, dieses Vorgehen auch weiterhin und noch verstärkt bisher erfolglos behandelten Patientinnen anzubieten. Auch soll dieses Vorgehen bei Frauen mit sehr flacher Schleimhaut, so auch beim 'Ashermann Syndrom', einen positiven Effekt haben.


Effekt Östrogenspiegel auf Endometrium

25. Februar 2011

Negativer Effekt hoher Östrogenspiegel auf das Endometrium

Eine amerikanische Forschergruppe um Dr. Saed und Dr. Jiang untersuchte die Auswirkung hoher Östrogenspiegel, wie sie regelmäßig bei der konventionellen IVF/ICSI vorkommen, auf die Gebärmutterschleimhaut. Bei den Probandinnen wurden, jeweils am 3. – 5. Tag nach dem üblichen Zeitpunkt der Eizellenentnahme, Biopsien der Gebärmutterschleimhaut durchgeführt, um die Menge an Östrogen- und Progesteronrezeptoren zu untersuchen. Frauen im natürlichen Zyklus dienten als Kontrollgruppe.

In der Schleimhaut der Probandinnen fanden sich zwischen 62 und 75 % weniger Östrogenrezeptoren (62 % Betarezeptoren und 75 % Alpharezeptoren). Bei den Progesteronrezeptoren hingegen ließ sich kein signifikanter Unterschied erkennen.

Das Ergebnis trägt zum Verständnis bei, warum die Einnistungsrate von Embryonen im (konventionellen) IVF-Zyklus geringer ist als im natürlichen oder soft-stimulierten Zyklus.

Quelle: Aus Fertility and Sterility Vol. 90, 9-2010


Omega-3-Fettsäuren und Befruchtungsrate

21. Februar 2011

Omega-3-Fettsäuren und Befruchtungsrate

Hat die Einnahme von Omega-3-Fettsäure einen positiven Effekt auf die Befruchtungsrate?

Dieser Frage widmete sich eine koreanische Forschergruppe, deren Ergebnis im Okt. 2010 in „Fertility and Sterility“ veröffentlicht wurde.

Als Probanden nahmen 98 Kinderwunschpatientinnen teil, deren Eizellen sich bei vorhergehenden IVF/ICSI Behandlungen nicht befruchten ließen.

Sie teilten diese Patienten per Zufallsprinzip in zwei Gruppen. Die Frauen in der ersten Gruppe nahmen ab der Menstruation des Vor-Therapiezyklus bis zur HCG-Auslösung des Eisprunges täglich 1000 mg Omega-3-Fettsäuren (PUFA). Die 2. Gruppe diente als Kontrollgruppe.

Ergebnisse: Es gab zwischen den beiden Gruppen keinerlei Unterschiede in den Tagen der Stimulation oder dessen Dosis. Weiterhin fanden sich gleich hohe Zahlen an Eizellen/reifen Eizellen.

Ein erheblicher Unterschied jedoch war die signifikant erhöhte Zahl an befruchteten Eizellen in der Omega-3-Fettsäure Gruppe (76%) gegenüber 50% in der Kontrollgruppe. Die Einnistungsrate der Embryonen der ersten Gruppe war signifikant erhöht. Ebenso, wenn auch nicht ganz so deutlich, verhielt es sich mit der erreichten Schwangerschaftsrate.

Daraus läßt sich der Schluss ziehen, dass sich zumindest in der Gruppe der Paare mit Befruchtungsversagen in Vor-Zyklen eine Behandlungsverbesserung erreichen lässt.

Quelle: Fertility and Sterility, Vol. 94, Sept. 2010

 

Was sind Omega-3-Fettsäuren?

Omega-3-Fettsäuren (O3F) finden sich als Bestandteil aller Zellmembranen und stellen Bausteine vieler lokal produzierter Hormone dar. Damit spielen sie eine ganz ehebliche Rolle im Rahmen der Fortpflanzung. Es scheint außerdem, dass sie einen vasodilatorischen (gefäßerweiternden) Effekt haben, der wohl über eine Modulation der Prostaglandinsekretion erreicht wird. Es gibt weiterhin Studien, die beweisen, dass O3F das Risiko für Schwangerschaftshochdruck, Wachstumsretardierung des Foeten und Frühgeburten senkt.

Eine weitere Pilotstudie zeigte einen positiven Einfluß der O3F Einnahme bei wiederholten Fehlgeburten (Abortus habitualis) und beim Aniphospholipidsyndrom.

In Kürze lesen Sie hier die Zusammenfassung einer aktuellen Studie über den Einsatz von ASS und Omega-3-Fettsäuren zur Verbesserung der Geburtsrate bei Frauen mit wiederholten Fehlgeburten (Abortus habitualis).


Doch geschüttelt und nicht gerührt?

28. Januar 2011

Doch geschüttelt und nicht gerührt?
- frei nach J. Bond -

Unter den Bedingungen einer natürlichen Schwangerschaft reift das befruchtete Ei während des vier bis fünf Tage dauernden Transports durch den Eileiter heran. Zeitgleich entwickelt sich die Gebärmutterschleimhaut, damit sich der Embryo dort einnisten kann. Bei dem Transport durch den Eileiter mit Hilfe abschnittsweiser Kontraktionen, ist der Embryo konstant Schwingungen von circa 6Hz ausgesetzt, die bis zu 20 Hz ansteigen können, wenn die Eileiterflüssigkeit durch die Bewegung der Flimmerhärchen, die den Eileiter auskleiden, durchmischt wird.

Der Zweck dieser Schwingungen liegt im Transport des Embryos in Richtung Gebärmutter und möglicherweise auch in der Durchmischung von Sekretionsprodukten und Verdünnung von giftigen Stoffwechselprodukten, die der Embryo produziert. Bei der in-vitro Fertilisation erfolgt die Kultivierung der befruchteten Eizelle aber üblicherweise in einem statischen Kultursystem. Damit besteht immer wieder die Gefahr, dass giftige Stoffwechselsubstanzen entstehen, die sich ab einer bestimmten Konzentration nachteilig auf den Embryo auswirken können.

Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse untersuchte eine Arbeitsgruppe der Sektion für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin an der Universitätsfrauenklinik Ulm, inwieweit die Imitation des natürlichen Schwingungsmusters im Rahmen der in-vitro Fertilisation mit Hilfe einer Vibrationsapparatur zu einer Verbesserung der Schwangerschaftsrate führt. Dabei erzeugten sie mit Hilfe eines Vibrationsschüttlers ein Bewegungsmuster für die Embryonen in dem Kulturmedium, wie unter den „echten“ Bedingungen im Eileiter. Das Ergebnis war bemerkenswert. Die Entwicklung des Embryos verbesserte sich deutlich. Beim Transfer eines fünf Tage alten Embryos konnte die Schwangerschaftsrate von 36 Prozent auf 73 Prozent verdoppelt werden.

Isachenko E, Maettner R, Isachenko V, Roth S, Kreienberg R, Sterzik K

Mechanical Agitation During the in vitro Culture of Human Pre-Implantation Embryos Drastically Increases the Pregnancy Rate
Clin. Lab. 2010;56(11-12):569-576


Lachen ist die beste Medizin

13. Januar 2011

Die Ergebnisse einer aktuellen Studie (219 Patienten) zeigte eine deutliche Verbesserung der Schwangerschaftsrate (SSR) nach dem Embryotransfer.

Hintergrund der Untersuchung war die Annahme, dass Wohlgefühl und Gelächter eine positive Wirkung auf verschiedene Körperabläufe hat. Positive Erfahrungen gibt es bereits im Bereich der Kinderheilkunde bei ernsthaft erkrankten Kindern im Krankenhaus. Dies sollte im Zusammenhang mit der Reagenzglasbefruchtung beleuchtet werden.

50 % der Patienten wurden nach dem Embryotransfer von einem professionellen Clown 15 Minuten unterhalten, die Kontrollgruppe wurde wie üblich behandelt.

Die erste Gruppe (mit Clown) erreichte eine SSR von 36 %, die Kontrollgruppe nur 20 %!

Höchstwahrscheinlich ist der positive Effekt auf einen allgemeinen Stressabbau zurückzuführen, den man wahrscheinlich auch mit begleitender Psychotherapie oder Akupunktur erwarten kann.

Quelle: „Fertility and Sterility“ online jan. 2011


WHO Spermiogramm zeitgemäß?

09. Januar 2011

Ist das Spermiogramm nach WHO Standard noch zeitgemäß?

Das Spermiogramm, also die Beurteilung der Konzentration, der Beweglichkeit und des % Anteils normal geformter Spermien dient uns Reproduktionsmedizinern dazu, über eine adäquate Therapie des kinderlosen Paares zu entscheiden. Unter Berücksichtigung der weiblichen Fertilitätsfaktoren dient es dazu zu entscheiden, ob z. B. Inseminationen, die IVF oder eine IVF/ ICSI Therapie angezeigt scheint.

Mindestens 20% der Paare leiden an einer sog. Idiopathischen Sterilität, d. h. daß sich keinerlei Gründe für die unerwünschte Kinderlosigkeit finden läßt.

In den letzten Jahren mehren sich die Studien, die stark anzweifeln lassen, daß die Faktoren des „traditionellen“ Spermiograms wirklich für die Einschätzung der Spermienfunktionsfähigkeit und damit für die Einschätzung der Fruchtbarkeit ausreichen.

Verschiedene Umweltfaktoren ( Umweltverschmutzung, Chemikalien in der Nahrung, Nikotin, Drogen, Medikamente, Strahlung) aber auch einige Krankheiten (Diabetes, Krebs, Infektionen) verursachen durch „oxidativen Stress“ in den DNA Strängen, also direkt in der Erbinformation, Molekülbrüche, sog. Spermienfragmentationen.

Durch sogenannte Spermienfragmentationstests läßt sich der %-satz der Spermien mit Brüchen innerhalb ihrer DNA Stränge ermitteln. Eine zunehmende Zahl von Studien zeigt auf, daß es einen engen Zusammenhang gibt zwischen dem sog. „Spermienfragmentationsindex“ (SFI) und der Schwangerschaftsrate (SSR), Befruchtungsrate bei IVF, der Embryoqualität, aber auch einen solchen mit dem Vorkommen von Fehlgeburten.

Derzeit wird ein SFI von bis zu 15% als normal angesehen, bei einem SFI zwischen 15 und 30% sollte bereits ernsthaft über Maßnahmen wie die IVF oder sogar ICSI nachgedacht werden. Werte über 30% lassen bereits eine Spendersamenbehandlung in Erwägung ziehen.

So es die Umstände erlauben, kann versucht werden, die Spermienfragmentation durch Verringerung des „oxidativen Stresses“ zu verbessern. Eine gesündere Lebensweise und der Verzicht auf Nikotin kann bereits nach einigen Monaten den SFI verbessern. Zusätzlich können Nahrungsergänzungsmittel förderlich sein. Da offensichtlich ein normales WHO- Spermiogramm nicht automatisch das Vorliegen einer normalen männlichen Fruchtbarkeit beweist, sollte allen Paaren die Durchführung eines Spermienfragmentationstests angeraten werden, um nicht unnötig lange mit einer adäquaten, also erfolgversprechenden, Therapie zu warten.

Jedoch ist derzeit noch weitgehend unklar, warum es bei der ICSI Therapie zu einer Verbesserung der Befruchtungs- und Schwangerschaftsrate kommt. Eine mögliche Erklärung ist, daß bereits durch die lichtmikroskopisch durchgeführte Selektion der Spermien diejenigen ohne Fragmentation eher ausgesucht – und damit in die Eizelle injiziert werden.

Quellen:

Clinical Implications of sperm DNA damage- Sheena E. M. Lewis & Luke Simon
(Center for Public Health, Queens University of Belfast, Northern Ireland UK)

Medical Treatment of male infertility- Vivian Rittenberg & Tarek El-Toukhy
(Assisted Conception Unit, Guy´s and St. Thomas` Hospital, London UK)

The role of antioxidant therapyin the treatment of male infertility
(Center for Reproductive Medicine, Glickman Urologickal & Kidney Insitute, Cleveland, Ohio, USA etc.)

Aus “Human Fertility” Vol. 13, Number 4, December 2010


Chromosomendefekte

10. Dezember 2010

Ursache für embryonale Chromosomendefekte

Nach einer Veröffentlichung einer Forschungsarbeit verschiedener Dresdener Wissenschaftler in Current Biology (S.1529-1533) verursacht der altersbedingte Abbau von speziellen Bindungsproteinen die, im Alter immer häufiger werdende, Chromosomenfehlverteilungen in den Eizellen.

Die Chromosomen werden innerhalb der Eizellen durch die sog. Cohesine in Position gehalten. Im Laufe des Reiferwerdens der Frau verlieren diese Bindungsproteine an Bindekraft bzw. werden zunehmend abgebaut. Dadurch lässt sich die deutliche Zunahme von Chromosomenstörungen der reifen Frau, wie z. B. der Trisomie 21, erklären.

Im Alter von 40 Jahren beispielsweise liegt die Rate der Eizellen mit erheblichen Chromosomenstörungen bei 35 %.

Aus Der Frauenarzt 51 (2010)


Entwicklung von "IVF-Kindern"

09. Dezember 2010

Intellektuelle Entwicklung von "IVF-Kindern"

In einem speziellen Test ("Iowa Test for Educational Development") wurden über 400 Kinder, die aus einer IVF hervorgegangen sind, mit einer gleich hohen Zahl Kinder von Kindern einer Kontrollgruppe verglichen. In diesem Test wird nicht Wissen abgefragt, sondern es wird vielmehr bewertet, wie verschiedene Fertigkeiten, wie die Fähigkeit zu Problemlösungen und das Analysieren von Texten, ausgebildet ist.

Die Studienteilnehmer waren zwischen 8 und 17 Jahre alt. Die Probanden der IVF-Gruppe schnitten sogar etwas besser ab als die Kinder einer Kontrollgruppe. Laut dieser Veröffentlichung in "Human Reproduction" finden sich keine Anzeichen eines negativen Einflusses auf die intellektuelle Leistungsfähigkeit bei Kindern, die aus einer IVF hervorgegangen sind.

Aus Der Frauenarzt 51 (2010)


Fertilitätsreserve?

8. Dezember 2010

Fertilitätsreserve?

Seit einigen Jahren werden zunehmend vor Krebsbehandlungen Zellen eingefroren, um es den Betroffenen zu ermöglichen, nach überstandener Therapie Nachkommen zu zeugen. Am Längsten wird dies bei Samenzellen durchgeführt. Später kamen auch befruchtete Eizellen und Embryonen dazu. Jedoch war das Einfrieren von Eizellen eher nur im befruchteten Zustand möglich, da sie dann relativ unempfindlich sind. So eine Frau sich vor einer Krebstherapie Eizellen konservieren lassen wollte, war dies dann möglich, wenn sie sich in einer stabilen Beziehung mit einem Mann befand, so daß per IVF Eizellen herangezüchtet werden konnten, die dann mit den Spermien des Partners befruchtet – und schließlich gefrierkonserviert werden konnten. Frauen ohne Partner hatten das Nachsehen, da unbefruchtete Eizellen nur wenig gefrierresistent waren.

Spätestens seitdem es mit der Vitrifikation ein Einfrierverfahren gibt, worunter die betroffenen Zellen nicht oder nur wenig Schaden nehmen, hat sich dies grundlegend geändert. Bekannterweise wird die Chance einer Schwangerschaft mit zunehmendem Alter der Frau immer geringer. In deutschen Großstädten ist inzwischen jede 2. Mutter bei Geburt ihres ersten Kindes älter als 35 Jahre.

Dies liegt unter anderem an der sich verringernden Qualität der Eizellen. Eingefrorene Eizellen einer 32-Jährigen führen, auch nach einer Gefrierlagerung über Jahre, zu einer höheren Schwangerschaftswahrscheinlichkeit, als die frischen Eizellen einer 42-Jährigen. Warum sollte Frau sich dann nicht Anfang 30 einige ihrer Eizellen entnehmen lassen, um sich eine „Fruchtbarkeitsreserve“ anzulegen?

Nun wird in verschiedenen Fach- und Laienkreisen diskutiert, ob man nicht das Einfrieren von Frauen reglementieren sollte, um zu verhindern, dass Eingriffe auch ohne medizinische Notwendigkeit durchgeführt werden. Immerhin muß sich die betreffende Frau, um mehrere Eizellen heranwachsen zu lassen, (mehrfach) einer Hormontherapie unterziehen. Auch die Gewinnung ist nicht vollkommen ungefährlich, da die Eizellen ja per vaginaler Follikelpunktion gewonnen werden müssen.

Aus Frauenarzt 51-2010:

"In den Niederlanden haben sich zwei Fachgesellschaften (Gesell. Für Gynäkologie und Gebh. Und Gesellsch. F. Klinische Embryologie) dafür ausgesprochen, daß Frauen ihre Eizellen, auch ohne vorliegenden medizinischen Grund (z.B. vor Krebsbehandlung) einfrieren lassen dürfen, um später zu einem selbst gewählten Zeitpunkt schwanger werden zu können.

Hierbei wurde aber eine Altersobergrenze von 45 Jahren für die Befruchtung und Einpflanzung der Zellen empfohlen."

 


Insemination

Vergleich der Effektivität von einmaliger- und mehrmaliger Insemination (Samenübertragung)

Von Dr. Esra Tonguc et al.

Bei 450 Patientinnen mit unklarer Sterilitätsursache, männlicher Subfertilität oder Hormonstörung wurden stimulierte Zyklen durchgeführt. Per Zufallsprinzip wurden die Patienten drei Gruppen zugeordnet.

  • In Gruppe 1 erfolgte die Insemination (IUI) 24 Stunden nach HCG Injektion,
  • bei Gruppe 2 nach 12 und 36 Stunden.
  • Die Frauen in Gruppe 3 wurden nach 36 Stunden inseminiert.

Ergebnis: Es gab keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den drei Gruppen.

Quelle:

Volume 94, Issue 4, Seite 1267-1270 (September 2010)
Fertility and Sterility, The Official Journal of the American Society for Reproductive Medicin
Website


XI. Berliner Endometriose-Symposium

Weiterbildungsveranstaltung

Titel Einladung 11. BES 2010

26. November 2010
XI. Berliner Endometriose-Symposium

Tagungsort:
Kaiserin Friedrich-Haus, Robert-Koch-Platz 7, 10115 Berlin

Wissenschaftliche Leitung:
Prof. Dr. med. Dr. phil. Dr. h. c. Andreas D. Ebert, Dr. med. Gülden Halis

Programmauszug:

Dr. Gülden Halis, Praxis für Fertilität – Kinderwunsch- und EndometrioseZentrum Berlin

Kinderwunsch und Endometriose -
Neue Hoffnung durch Paradigmenwechsel?

Weitere Informationen: Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie in Berlin, Weiterbildungsveranstaltungen, Programm zum Download


Nobelpreis für Edwards

Endlich! Mit 30-jähriger Verspätung!

Nobelpreis für den Vater der IVF

Robert Edwards, der Vater der ‘In-Vitro’ Fertilisation (IVF), erhält den Nobelpreis für Medizin

Der britische Wissenschaftler Robert Edwards wird 2010 mit dem Nobelpreis für Medizin geehrt für seinen Durchbruch in der In-Vitro-Fertilisation.

Er erhält diesen Preis im Alter von 84 Jahren und nach mehr als 30 Jahren nach der ersten erfolgreichen Zeugung eines Kindes in der Retorte. Zu dieser Zeit galt das Ereignis als eine echte medizinische Revolution, denn sein Verfahren ermöglichte erstmals die Behandlung von Sterilität!

Seitdem wurden vier Millionen Kinder geboren – dank der In-Vitro-Fertilisation.


Familienplanung: Eizellen einfrieren

News 30.06.2010
Quelle: SPIEGEL ONLINE, 29.06.2010, Autorin: Susanne Schäfer

Familienplanung: Mehrheit der Frauen möchte ihre Eizellen einfrieren

Eisfach für die Fortpflanzung: Viele Frauen erwägen, ihre Eizellen einfrieren zu lassen – um ihre Schwangerschaft auf einen gewünschten Zeitpunkt zu verschieben. Mediziner machen ihnen Hoffnung.

Den vollständigen Artikel erreichen Sie im Internet unter der URL
»» http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,703502,00.html


Vergleich Mini IVF™ mit konv. IVF

News 26.06.2010

Vergleich von Mini IVF™ mit konventioneller IVF, auch aus ökonomischem Blickwinkel

In einer bald veröffentlichten Arbeit der Arbeitsgruppe um Dr. John Zhang vom New Hope Fertility Center in New York werden Daten wie Schwangerschaftsrate (SSR) und Aufwand/Kosten verglichen.

Es wurden Daten behandelter Frauen < 34 Jahren (Behandlungszeitraum 2006 – 2007) verglichen, die entweder im Mini IVF™ Zentrum (Dr. Zhang´s Zentrum – Anm. des Autors), oder aber in zwei Zentren mit konventioneller IVF (Zentrum A und B) behandelt wurden.

Ausgewertet wurden Kosten, SSR und durchschnittliche Kosten pro Schwangerschaft. Nicht eingeflossen sind dabei Zusatzkosten, wie sie z.B. durch das OHSS (Überstimulationssyndrom) und andere Komplikationen entstanden sind.

Ergebnisse:

Behandlungsmethode Mini-IVF™ konv. IVF-A konv. IVF-B
Klein. SSR 37 % 46 % 54 %
Zwillingsrate 4 % 31 % 41 %
Drillinge o. mehr 0 % 6 % 3 %
Kosten/Zyklus 8.300 $ 14.000 $ 14.000 $
Kosten/Schwangerschaft 44.378 $ 129.318 $ 110.742 $

Die aufgeführten Kosten beziehen sich auf: Alle medizinischen Leistungen, Medikamente, Narkose, Vitrifikation für sequentielle SET (Single Embryo Transfer).

Selbstverständlich lassen sich die astronomischen US-amerikanischen Preise kaum mit denen, z.B. in Deutschland, vergleichen, deutlich sichtbar ist jedoch die Tendenz. Die Mini IVF™ ist zwar im Vergleich zur konv. IVF weniger erfolgreich, jedoch erheblich kostengünstiger.

Titel de Originalarbeit: Soft ovarian stimulation IVF (Mini–IVF™) vs conventional IVF: an economic perspective

Autoren: J. Zhang, A. Chavez-Badiola, W. Peng, L. Chang, L.A. Ruvalcaba-Castellon

Veröffentlichung: demnächst in Fertility Sterility 2010

 


Mini IVF™ und Vitrifikation

News 21.06.2010

Eine neue Herangehensweise beweist ihre Wirksamkeit

Mini IVF™ und Vitrifikation

In einer bald erscheinenden Studie stellt das Team um Dr. John Zhang vom New Hope Fertility Center, New York, eine umstrittene neue Herangehensweise im Rahmen der IVF vor. Dass die Mini IVF™ eine erfolgreiche Methode ist und Eizellen und Embryonen hervorbringt, ist wohl unbestritten. Dass aber gelegentlich das Endometrium (Gebärmutterschleimhaut) unter dem dabei verwendeten Clomifen leidet ebenso. Dieses ist für die, im Vergleich zur konventionellen IVF, niedrigeren Schwangerschaftsrate (SSR) verantwortlich.

Bei den zwischen Januar 2005 und Dezember 2006 durchgeführten Mini IVF™ Zyklen ließ er die Embryonen, die das Blastozystenstadium erreichten, einfrieren (vitrifizieren), um sie dann in einem der nachfolgenden unstimulierten/natürlichen Zyklen aufzutauen und zu transferieren. Bekanntermaßen ist die Implantationsqualität der Gebärmutterschleimhaut im natürlichen Zyklus nicht nur höher als im Mini-IVF™ Zyklus, sondern auch als im Zusammenhang einer konventionellen IVF.

Ergebnisse:
Bei 202 Frauen wurden insgesamt 249 FETs (Frozen-Embryo-Transfer) durchgeführt. Es ergaben sich 88 klein. Schwangerschaften (43,56 %). Durchschnittlich wurden 1,86 Embryonen transferiert. Frauen mit einem niedrigen FSH Wert am 3. Zyklustag erreichten dabei eine höhere SSR als jene mit höherem FSH.

Alter < 35 35 -37 38 – 40 41 – 42 43 – 44
Zyklusanzahl 94 48 30 19 11
FET/Patient 1,1 1,4 1,2 1,2 1,2
Embryozahl/Transfer 1,7 1,7 2,2 1,8 2,8
Klin. SSR 54,3 45,8 30,0 21,1 9,1

Daraus ergibt sich, dass mit der patientenfreundlichen Mini IVF™ und anschließender Vitrifikation sehr hohe SSR erzielt werden können.

Originalarbeit: Gentle ovarian stimulation in conjunction with elective vitrification of human embryos a new approach for the practice of in-vitro fertilization

Autoren: A. Nair, J. Zhang, S. Silber, A. Tran, N. Wugmeister, L. Chang

Bald veröffentlicht in: Fertility Sterility 2010


Ovulationsunterdrückung

News 18.06.2010

Wirksamkeit alternativer Methoden der Ovulationsunterdrückung (Indomethazin)

Schon seit Jahren ist bekannt, dass Frauen, die während ihres Zyklus antiinflammatorische Medikamente (Entzündungshemmer) einnehmen, eine geringere Schwangerschaftsrate (SSR) haben, welche auf eine Störung der Vorgänge zurückgehen, die letztlich zum Eisprung führen sollen.

Diese Tatsache kann man bei der IVF im natürlichen Zyklus ausnutzen. Immerhin verzichtet man ja hier auf die teuren Eisprung verhindernden Medikamente. Die Wirksamkeit wurde durch ein kanadisches Forscherteam untersucht.

Retrospektiv wurden Zyklen von ca. 200 Frauen verglichen, die entweder Indomethazin bekommen hatten oder nicht.

Ergebnisse: Mit Indomethazin Ohne Indomethazin
Vorzeitiger Eisprung 6 % 16 %
Eizellgewinnung / Punktion 76 % 64 %
Klin. SSR 21 % 14 %

Das Ergebnis scheint also darauf hinzuweisen, dass gerade bei der NC-IVF mit der Gabe von Indomethazin die Erfolgsrate pro Behandlung erhöht werden kann.

Quelle:
Autoren: Kadoch IJ; Al-Khaduri M; Phillips SJ; Lapensée L; Couturier B; Hemmings R; Bissonnette F
Titel: Spontaneous ovulation rate before oocyte retrieval in modified natural cycle IVF with and without indomethacin.
Veröffentlichung: Reproductive biomedicine online; VOL: 16 (2); p. 245-9 /200802


Implantationsraten

News 02.06.2010

Vergleich der Implantationsraten bei „Low Respondern“

In einer im American Hospital of Istanbul durchgeführten Studie wurden die Implantationsraten (IR) von Embryonen verglichen, die bei sog. „Low Respondern“ bei konventioneller IVF gewonnen wurden, mit solchen aus Natural Cycle IVF.

Schon seit längerem ist bekannt, dass durch die meist hoch dosierten Methoden des konventionellen IVF zwar oft mehr Eizellen gewonnen werden, gleichzeitig aber das hormonelle Millieu und die Qualität der Gebärmutterschleimhaut negativ beeinflusst werden. In dieser Studie wurden ausschließlich Zyklen von „low respondern“ verglichen, bei denen im natürlichen Zyklus ein Embryo erzeugt werden konnte, mit solchen, bei denen nach konventioneller Methoden nur ein Embryo zum Transfer zur Verfügung stand.

Ergebnisse NC-IVF Long Protokoll
IVF
“Flare-Up
Protokoll”
Antagonisten-
Protokoll
Implantation
rates
20 % 4 % 15 % 14 %

Aufgrund der eingeschränkten Zahl an Vergleichszyklen ist hierbei jedoch ein Trend deutlich sichtbar geworden. Die Durchführung der IVF im natürlichen Zyklus bietet offenbar Vorteile gegenüber der konventionellen IVF bei solchen Patienten.

Quelle:
Autoren: Ata Baris; Yakin Kayhan; Balaban Basak; Urman Bulent
Veröffentlichung: Reproductive biomedicine online; VOL: 17 (2); p. 207-12 /200808/


Neues Medikament für Endometriose-Therapie zugelassen

Am 3. Mai wurde die Visanne® für die Behandlung der Endometriose in Deutschland zugelassen. Visanne® enthält 2 mg Dienogest pro Tablette und wird einmal täglich eingenommen.

Dr. Halis und Prof. Dr. Dr. Ebert

7. 5. 2010. Praxis für Fertilität – Kinderwunsch- und EndometrioseZentrum Berlin.
Fortbildungsveranstaltung im Rahmen der Markteinführung der Visanne®.
Frau Dr. Halis stellt die innovative Heransgehensweise der auf Endometriose und Kinderwunsch spezialisierten Praxis für Fertilität vor. Herr Prof. Dr. Dr. Ebert referiert zu operativer Endometriose-Therapie.

Im Gegensatz zu anderen Therapien, die derzeit zur Behandlung der Endometriose – einer chronischen gynäkologischen Erkrankung – eingesetzt werden, ist Visanne eine Endometriosespezifische Therapie, die zur Langzeit-Anwendung geeignet ist. Die derzeitige „Standardtherapie“ mit GnRH-Analoga (Arzneimittel zur künstlichen Absenkung des Östrogen-Spiegels) ist auf Grund des Nebenwirkungsprofils – z. B. Verringerung der Knochendichte und Hitzewallungen – nur zur Kurzzeitbehandlung geeignet.

Sowohl die medikamentöse als auch die operative Behandlung der Endometriose sind oft nur zeitlich begrenzt wirksam. Danach können die Symptome wieder aufflammen. Daher werden oft verschiedene Kombinationen verfügbarer Behandlungsoptionen eingesetzt und in einigen Fällen müssen Operationen sogar wiederholt werden.

Wirksamkeit und Verträglichkeit von Visanne® in der Behandlung von Endometriose wurden in verschiedenen klinischen Studien belegt. Bisher wurden mehr als 700 Frauen bis zu 15 Monate mit Visanne behandelt.

In den bisherigen Studien konnte das Leitsymptom der Endometriose –  der Schmerz – in seinen vielfachen Facetten

  • Dysmenorrhoe (Schmerzen bei der Regelblutung),
  • Diffuse bis chronische Unterbauchschmerzen und
  • Dyspareunie (Schmerzen beim Verkehr)

deutlich gemildert werden.

Am 7. Mai 2010 führte die Praxis für Fertilität – Kinderwunsch- und EndometrioseZentrum Berlin im Rahmen der Markteinführung der Visanne® in ihren Räumen eine Fortbildungsveranstaltung durch, bei der 70 Gynäkologen aus Nord-Deutschland über die Therapie-Optionen bei Endometriose informiert wurden.

Grosses Interesse fanden die Vorträge von Herrn Prof. Dr. Dr. Ebert, der über die operative Endometriose-Therapie referierte und von Frau Dr. Halis – beide im Netzwerk für Endometriose in Berlin.

Frau Dr. Halis stellte in ihrem Vortrag die innovative Heransgehensweise der auf Endometriose und Kinderwunsch spezialisierten Praxis für Fertilität vor: Hier werden besonders schonende Therapiewege (Mini IVF, Natural Cycle IVF) gewählt.

Um die sehr oft an unerfülltem Kinderwunsch leidenden Patientinnen ganzheitlich und umfassend zu betreuen, bietet die Praxis allen Patientinnen psychologische Mitbetreuung und komplementäre Therapieoptionen wie traditionelle chinesische Medizin, Hömöopathie, Akupunktur in ihren Räumen an.


Endometriose

Endometriose – weit verbreitete Frauenkrankheit

17.03.2010

Endometriose gilt als geheimnisvolle Krankheit, weil sie nicht auf den ersten und häufig auch nicht auf den zweiten Blick zu diagnostieren ist. Häufig wird im Zusammenhang mit unerfülltem Kinderwunsch und erst dann angestellter Untersuchungen deutlich, dass Endometriose die Ursache ist.

Um mit mehr Informationen über diese Krankheit, von der etwa ein Sechstel der Frauen betroffen ist, an die Öffentlichkeit zu gehen, trug das Berliner Vivantes-Humboldt-Klinikum mit einem Infotag dazu bei. Am 10. März 2010 standen Expertinnen des dortigen Endometriosezentrums für Fragen am Telefon zur Verfügung.

Quelle: Artikel bei www.gmx.de
Geheimnisvolle Krankheit bei Frauen


Schilddrüsenantikörper

Schilddrüsenantikörper Auftreten/Therapie

08.03.2010

In einer in “Reproductive Biology and Endocrinology” in 2009 veröffentlichten Studie verglichen italienische Forscher um Alberto Revelli das Vorkommen von Schilddrüsenantikörpern (SD-AK), speziell ATA (Anti-Thyroidea-Antikörper). Es spricht einiges dafür, dass SD-AK einen negativen Einflußauf die Fruchtbarkeit einerseits und auf die Schwangerschaftsrate nach IVF haben.

Sowohl bei euthyreoten fruchtbaren Frauen (normale SD Hormone), als auch bei euthyreoten Sterilitätspatientinnen, werden in 10,5% diese SD-AK gefunden. Interessanterweise, fanden sich bei Frauen mit Endometriose, solchen mit verringerter ovarieller Reserve, und denen mit Hyperprolaktinemie ATA- SD-AK in 21,8%, 22.5% und 14,1%.

Eine Gruppe von ATA positiven Patientinnen mit normalen SD Hormonen erhielten therapiebegleitend, entweder ausschließlich L-Thyroxin (SD Hormon), oder zusätzlich ASS (Acetylsalizylsäure) und Prednisolon (Kortison).

Die Patienten mit der 3 fach Kombination hatten mit 25,6% eine deutlich bessere Schwangerschaftsrate, als die in der anderen Gruppe (17,7%).

Schlussfolgerung: Die 3 fach Kombinationstherapie sollte bei Patientinnen zur Anwendung kommen, die ATA positiv sind. Da selbst bei 105 der Frauen mit normalen Schilddrüsenhormonen ATA AK vorkommen, sollten sie einen festen Bestandteil der Kinderwunsch Basistherapie darstellen.

 

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Schwangerschaftsrate

Vergleich der Schwangerschaftsrate bei natürlichem Eisprung und HCG ausgelöstem ES im Kryozyklus

08.03.2010

Vergleich der Schwangerschaftsrate bei natürlichem Eisprung (ES) und HCG ausgelöstem ES im Kryozyklus. In einer aktuellen Studie, veröffentlicht in “Fertility Sterility” 2010/ MedWire News (Human Mousavi Fatemi -Free University Brussels, Belgium) , wurde verglichen, ob die Schwangerschaftsrate (SSR) im Kryo-Embryotransferzyklus ohne hormonelle Stimulation, also im natürlichen Zyklus, davon abhängig ist, ob der Eisprung mit einer Spritze (HCG) ausgelöst wird, oder es dem natürlichen LH Anstieg überlassen wird.

Bei 124 Frauen im natürlichen Zyklus wurde der natürliche LH Anstieg abgewartet, und der Embryotransfer für den 5. Tag danach programmiert( jeweils 3 Tage Embryonen). 63 Frauen erhielten, sobald der Follikel im Ultraschall 17mm erreicht hatte HCG zur Auslösung des Eisprunges, wonach ebenso, am 5. Tag transferiert wurde.

In der Gruppe der Frauen mit alleinigem spontanen LH Anstieg lag die SSR bei 31,1% (!!!), bei denen mit HCG Ovulationsauslösung durchschnittlich bei 14,3%. Bei den Frauen mit Eisprungsauslösung kam es bei 36,5% zusätzlich zu einem LH Anstieg. Von diesen wurden nur 4,3% schwanger. Sie schlussfolgerten, dass möglicherweise eine Beeinträchtigung der Implantation dadurch zu Stande kommt; daß HCG und das natürliche LH, welche molekular fast identisch sind, sich gegeneinander am Rezeptor behindern.

Die Untersucher beendeten die Studie vorzeitig, da der Unterschied so überdeutlich war.

Sie schlossen aus ihrer Studie, dass: die SSR (bei Kryo-ET) im natürlichen Zyklus mit spontanem Eisprung den Zyklen mit Auslösung mittels HCG Injektion, deutlich überlegen sind.

Source: Fertility and Sterility 2010; Advance online publication

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Ruhephase nach Insemination

Hat eine Ruhephase nach der Insemination einen Einfluß auf die Schwangerschaftsrate?

08.03.2010

Eine 2009 im British Medical Journal veröffentlichte Studie (Inge Custers, Academic Medical Center in Amsterdam) verglich die SSR von Frauen, die nach der Insemination sofort aufstanden mit der bei Frauen, denen eine 15 minütige Ruhepause gegönnt wurde.

Die Indikation für die Behandlung, das Alter der Frauen und die durchschnittliche Spermienqualität waren gleich.

Die Rate an forgesetzter Schwangerschaft betrug

in der ersten Gruppe 10%,(im 2. und 3. Zyklus jeweils 7%)
in der zweiten Gruppe nur 7% (im 2. uns 3. Zyklus jeweils 5%).

Die Schlußfolgerung der Arbeitsgruppe: Die Patientinnen nach der Insemination 15 Minuten ruhen zu lassen, ist, selbst bei einem hohen Patientendurchsatz in einer Spezialklinik, logistisch durchführbar, und wegen der höheren SSR sehr zu empfehlen.

 

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